Dienstag, 23. November 2010

Abschlussplädoyer der Gerichtsverhandlung (Michael)


Sehr geehrte Richter, Verteidigung und Ankläger;
Ich finde, dass Hanna Schmitz nur teilweise Schuld trägt, doch nicht die alleinige Schuld . Durch die Tatsache, dass sie Analphabetin ist, wie zuvor selbst zugegeben, kann sie das Protokoll der Bombennacht weder geschrieben noch gelesen haben. Sie versuchte die Schuld auf sich zu nehmen, da die Furcht vor der Entdeckung ihres Analphabetismus ihr Angst bereitet hat.
Auch die zusammengefassten Anklagepunkte konnte sie nicht lesen, war deshalb so verwirrt als sie beschuldigt wurde,  etwas getan zu haben, was sie eigentlich nicht war.
Sie hat Schuld an den Selektionen, denn sie wusste genau, dass sie die Mädchen in den Tod schickt. Doch sie wollte den Schwächeren zu ihren letzten Zeiten ein etwas schöneres Leben bereiten als es im Lager üblich war. Sie gab ihnen bessere Sachen zu essen und holte sie abends in ihr Zelt geholt, damit sie ihr vorlasen. Sie sagte ihnen, dass sie den anderen Mädchen nicht erzählen dürfen, was in dem Zelt vorging. Dadurch blieb es die meiste Zeit geheim.
Sie nahm die Stelle bei der SS nur an, da Siemens ihr eine Beförderung mit einem Bürojob an. Doch anstatt sich zu ihrem Analphabetismus zu bekennen, nahm sie das Angebot der SS als Wärterin an, da sie dort weder lesen noch schreiben musste.
Ich bin für eine Verminderung der Strafe von Hanna Schmitz, da all die Taten, die Hanna verübt hat, ausschließlich auf die Flucht vor dem Analphabetismus zurückzuführen sind.
Sie ist nicht völlig unschuldig, doch sie kann vieles von dem, was sie zugibt, nicht getan haben.

3 Kommentare:

  1. Das Plädoyer ist, finde ich, gelungen. Du sagst zu allen Anklagepunkten etwas und vertrittst sachlich deine Meinung. Ich stimme dir mit der verminderten Strafe zu, aber hat Hanna ihren Analphabetismus wirklich selbst zugegeben? War das nicht Michael, der das gesagt hat?

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  2. im Unterricht haben wir beschlossen, dass Hanna ihr selbst zugibt.

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  3. Ich finde dein Plädoyer sehr gut, da du alle Punkte sehr sachlich und schön geschrieben ansprichst. Ebenfalls finde ich es realistisch, dass Michael nicht Hannas komplette Schuld rechtfertigen sondern nur ihre Strafe mildern will.

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